„Es reicht!“ – Bundesligaschiedsrichter setzen ein starkes Zeichen

Beim gestrigen Bundesliga-Topspiel zwischen Sturm Graz und Red Bull Salzburg machten die Schiedsrichter der Admiral Bundesliga eindrucksvoll auf die aktuelle angespannte Situation aufmerksam. Unter dem Motto „Schiri = Mensch. Kein Feindbild“ trugen Schiedsrichter Julian Weinberger und sein Team beim Einlauf T-Shirts mit dieser klaren Botschaft.
Begleitet wurde die Aktion von einer öffentlichen Stellungnahme der Bundesligaschiedsrichter, in der sie auf die teils massiven verbalen und medialen Angriffe hinwiesen, denen sie in den letzten Wochen ausgesetzt waren. Besonders alarmierend: Einzelne Unparteiische wurden gezielt zur Zielscheibe von Hasskampagnen – mit Auswirkungen bis in ihr privates Umfeld. Die Schiedsrichtergemeinschaft stellte dabei klar: Kritik ist erlaubt, aber Anfeindungen, Hetze und Bedrohungen überschreiten eine rote Linie.
Mit der Kampagne „Es reicht!“ und einem entsprechenden Visual, das einen Schiedsrichter mit roter Karte zeigt, wird ein starkes Zeichen gegen diese Entwicklungen gesetzt. Die Botschaft: Schiedsrichter sind keine Feindbilder, sondern Menschen – Söhne, Töchter, Väter und Mütter – die mit Engagement und Leidenschaft ihren Beitrag zum Spiel leisten.
In ihrer Botschaft appellieren die Bundesliga-Referees an alle Beteiligten im Fußball: Fairness, Respekt und ein wertschätzender Umgang müssen im Mittelpunkt stehen – auf und neben dem Platz. Nur so kann die gemeinsame Freude am Spiel erhalten bleiben.
Diese Aktion zeigt eindrucksvoll, dass sich die Schiedsrichterinnen und Schiedsrichter nicht alles gefallen lassen – und dabei dennoch den Dialog suchen. Ein wichtiges und längst überfälliges Signal in einer Zeit, in der der Ton im Fußball zunehmend rauer geworden ist.
Bilder: Gepa pictures / Bundesliga Schiedsrichter